In diesem “Ein Stück in 100 Stunden”-Kurs erarbeiten wir gemeinsam eine kleine Inszenierung des Skandalstückes mit jahrelangem Aufführungsverbot “Der Reigen” des Schriftstellers, Dramatikers und Arztes Arthur Schnitzler. Auf dem Weg dorthin lernen wir nicht nur Grundlagen des Schauspiels, sondern auch, wie man sich seriös mit dramatischen Texten auseinandersetzt. Eine genaue Lektüre des Stückes wird ergänzt durch historisches Hintergrundwissen zu Wien um 1900, beispielsweise zur Land-Stadt-Migration, zum Städtebau oder zu Sex und Verhütungsmethoden. Komplementär dazu lesen wir einzelne Kapitel aus Publikationen der beiden Evolutionspsychologen Geoffrey Miller und David Buss, und bauen uns aus diesem Wissen eine Geschichte, die sich lohnt, erzählt zu werden.
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Schnitzlers “Reigen”
“Bei der Besetzung der einzelnen Rollen und Charaktere bewies sie für mich enorme Menschenkenntnis, obwohl wir zu diesem Zeitpunkt erst wenige Unterrichtsstunden miteinander gearbeitet hatten.”
“Wenn man mit Anne anfängt zu arbeiten, fühlt es sich erst mal nicht nach Arbeit an. Man spricht über das Stück, über die Figuren, über die Hintergründe und darüber, was man da drin eigentlich findet. Dann kommt die Detailarbeit: Warum sagt meine Figur das? Wie würde sie es sagen, wenn sie nicht traurig, sondern wütend wäre, wenn eine andere Geschichte in ihr stecken würde? Und dann das Finetuning, die genaue Abstimmung mit den anderen Schauspieler, die technischen Feinheiten. Während des gesamten Prozesses mit Anne hat man nie das Gefühl, dass das, was da geleistet wird, um aus Buchstaben auf Papier ein ganzes lebendiges Stück zu machen, irgendeiner mühsamen Anstrengung bedarf – jedenfalls nicht für die Schauspieler, denn die werden so leicht und sicher durchgeleitet, dass es immer Spaß macht, egal wie viele Nachmittage man mit Proben zubringt.”