Dieser Kurs bietet eine Einführung in die körperliche Interaktion mit dem Partner, die für ein lebendiges und interessantes Schauspiel so wichtig ist. Vom Augenkontakt über das „Sprechen in den Partner“ und das „Agieren im Partner als erweitertes Selbst“ bis hin zum actionreichen Geschehen zwischen zwei kollidierenden menschlichen Gleichgewichtssystemen werden wir Wege erkunden, wie Schauspieler diese künstlerischen Aspekte aktiv in ihre Arbeit einbringen können. Wir arbeiten an der Entwicklung der künstlerischen Individualität mit den Mitteln der Interaktionsfähigkeit: Wir üben Techniken ein, um die gegenseitige Reduktion auf ein gleichförmiges und damit langweiliges, risikoarmes Niveau zu vermeiden, die im künstlerischen Partnerspiel so häufig vorkommt. Der Kurs verzichtet gänzlich auf schauspielerische Hohlphrasen wie „sich auf den Partner einlassen“; stattdessen verstehen wir menschliche Interaktion als eine sozio-sensomotorische Fähigkeit, die im Zuge einer besseren Selbstorganisation erlernt werden kann. Wir arbeiten entlang einfacher kybernetischer Modelle, die dazu beitragen, die Praxis kognitiv so weit zu verstehen, dass sie später auf eigene Arbeitssituationen übertragen und dort selbständig angewendet werden kann, auch mit Spielpartnern, die dafür nicht ausgebildet sind.
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Mensch-zu-Mensch-Interaktionabilität
“Mit dem, was ich von Anne gelernt habe, kann ich sagen, dass ich ziemlich gut gerüstet bin, um mit Menschen zu arbeiten, die ich nicht kenne, und vielleicht sogar mit Menschen, die keinen Plan haben, wie sie sich Szenen mit Körperkontakt nähern können.”
“Was mir am meisten an deinem Unterricht gefallen hat ist, dass er vor allem diese ganze “Mystik”, die ja vor allem die Kunst umgibt, zerlegt/gebrochen hat.”