Dieser Kurs kann als Fortsetzung des Interaktionabilitätskurses verstanden werden. Ausgehend von einem sozio-sensomotorischen Verständnis wenden wir uns nun den Grundbausteinen menschlicher Interaktion zu, die sowohl für Gewaltszenen als auch für Sexszenen der notwendige funktionale Kern sind und aus denen sich beide entwickeln lassen. Die künstlerische Mündigkeit des Schauspielers ist ein Grundprinzip des westlichen Theaters, das wir verteidigen. Deshalb werden wir in diesem Kurs einen kleinen Werkzeugkasten entwickeln, mit dem der Schauspieler die Szene selbständig, unbeaufsichtigt und in aktiver, verantwortungsvoller körperlicher Verhandlung mit dem Spielpartner explorativ und improvisierend entwickeln kann. Damit bieten wir bewusst eine freiheitsbasierte Alternative zu den top-down-regulierten, voll choreographierten, sicherheitszentrierten Ansätzen, die heute vor allem in Sexszenen üblich sind. Einer der Gründe dafür ist, dass es so viel mehr Spaß macht.
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Grundprinzipien für das Spielen von Sex und Gewalt
“Man gewinnt einfach viel Mut, Dinge auf der Bühne zu tun, die ich mir vor ein paar Jahren aus Scham nicht einmal vorzustellen gewagt hätte. Allein die Hemmschwelle, etwas Verrücktes und Seltsames auf der Bühne zu machen, hat sich total verändert. Ich würde sogar sagen, dass ist das, was sich bei mir wahrscheinlich am meisten verändert hat.”
“Sie sieht nicht nur den Schauspieler, sondern was noch wichtiger ist, den Menschen. Ihr maßgeschneiderter Unterricht und ihr menschlicher Zugang haben mich in meiner Arbeit als Schauspieler geprägt und begleiten mich noch heute.”